Desinformation bekämpfen – oder: wie wir das demokratische Betriebssystem stabil halten


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Anja, Maria und Mirko diskutieren über Möglichkeiten, wie man Desinformation bekämpfen kann. Merke: Der erste Millimeter ist der Schwerste. Und: Maria und Mirko lassen sich zu verschiedenen Namen mixen.
Als Anja Mutschler, Maria Timtschenko und Mirko Langeam 30. April 2025 sprachen, war im Audiofile von Mirko zwischendurch der News-Alert zu hören. Der Flash signalisierte, dass die SPD-Basis den Koalitionsvertrag angenommen hat. Kein Fake! Und Desinformation schon gar nicht. Aber es braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie nun das Desinformations-Sperrfeuer losgeht. Also: Clickbait-Inhalt + Algorithmen der großen Social networks + menschliche Affektgetriebenheit = erfolgreiche Desinformation. Das Ziel dieser Kampagnen: ein zentrales Element demokratischer Politik, nämlich eine legitim gewählte Regierung, von Tag 0 desavouieren. Willkommen in der neuen Normalität des Desinformationszeitalters!
Wie Desinformation effektiv bekämpfen?
Vor dem Hintergrund immer professioneller werdenden Desinformationskampagnen fragen sich die drei Medienprofis in der neuen Folge von 20blue hour, wie der Dauerangriff auf die liberale Demokratie pariert werden kann. Oder wie Mirko so schön sagt, wie wir das demokratische Betriebssystem schützen. Desinformation funktioniert unter anderem deshalb, weil sie einen wahren Kern hat und auf ein Publikum trifft, dessen Unzufriedenheit auf zum Teil realen Missständen beruht. Daraus ergeben sich einige Fragen, die Anja mit Mirko und Maria (oder Marko oder Miria :)) betrachten.
Fakten etwa werden aus populistischen Erwägungen so angeordnet, dass die Geschichte zum Symptom einer „Systemkrise“ wird – was hilft dagegen? Welche (unrühmliche) Rolle spielen (ökonomisch getriebene) Medien, gerade wenn sie alten journalistischen Selbstverständnissen anhängen? Wie konstruktiv können, dürfen, müssen wir sein? Und: was ist eigentlich das Gegenteil von Desinformation? In dem engagierten Gespräch der drei wird viel gelacht, was nicht nur an lustigen Namensneuschöpfungen liegt. Hoffnung gibt es nämlich auch!
Quellen zum Podcast „Desinformation bekämpfen“:
- EUvsDisinfo | Detecting, analysing, and raising awareness about disinformation – EUvsDisinfo – das EU-Portal, das Desinformation “decouvriert” und einen tollen Blog hat, der Hintergründe, auch philosophische Einordnung zu Desinformation, Wahrheit und Wirklichkeit bringt. Eine unterschätzte Seite, finden Mirko und Anja!
- Mirko Lange kommuniziert derzeit nur auf LinkedIn, aber ihm zu folgen lohnt sich, sein aktueller Beitrag zum AfD-Verbot z.B.: https://www.linkedin.com/posts/mirkolange_es-ist-ein-dokument-von-historischer-wucht-activity-7325927039348183041-7p8y?utm_source=share&utm_medium=member_desktop&rcm=ACoAAAB0t0oBro-Pq82niDSEZCxJC7c5q9tefOA
- Maria und ihr Partner Johannes betreiben seit Herbst 2023 einen wöchentlichen Newsletter, den man (gerne auch kostenpflichtig!) abonnieren kann. Er liefert einmal die Woche einen wirklich tiefen, super recherchierten Einblick in eine aktuelle Strategie, Debatte, Re-Framingversuch von Rechten. Explizit schreiben sie nicht rechtsextrem, weil sie ähnliche Muster auch bei rechten Politiker*innen sehen. Abo-Empfehlung: Wie Rechte reden
- Das Else-Frenkel-Brunswick Institut, deren stell. Direktorin Dr. Fiona Kalkstein schon in Folge 4 der 2. Staffel in der 20blue hour war, veröffentlicht alle zwei Jahre die Leipziger Autoritarismus Studie – Else-Frenkel-Brunswik-Institut. Die Auswertung 2024 zeigt erneut, dass die Neigung zu autoritären Aussagen steigt.
- Die 4. Folge „Mit Rechten reden: Ja oder Nein?“ findet ihr z.B. hier: 20blue hour, Staffel 2, Folge 4: Mit Rechten reden, Ja oder Nein? – 20blue – sicherlich ein guter Ergänzungspodcast zu dieser Folge.
- Michael Kraske hat verschiedene Bücher zu AfD geschrieben, zuletzt „Angriff auf Deutschland“. Der Deutschlandfunk hat eine differenzierte Buchkritik veröffentlicht, die eine Kernfrage adressiert: Wie umgehen mit jener Kritik der AfD, die faktisch richtig ist? Mirko hat dies im Podcast auf interessante Weise eingeordnet. Vielleicht fehlt diese Perspektive noch? Buchkritik: „Angriff auf Deutschland“ von Laabs und Kraske
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