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Alles Multi, oder was? Eine methodische Einordnung der Arbeitsweise von 20blue

Ein Beitrag von Anja Mutschler

Die agile Denkmanufaktur ist in steter Bewegung – so wie Anja, die seit 13 Jahren das Research Institut mit der journalistischen Neugier, Kreativität und Gründlichkeit führt.

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Veröffentlicht: 27.06.2023

Lesezeit: 5 Minuten

Letzte Änderung: 27.04.2024

Themen:

Schlagworte:

  • #interdisziplinarität
  • #transformation
  • #wissenschaft

Wie Sie komplexe Herausforderung in der aktuellen Transformation lösen: Kein Einblick in eine Utopie, sondern in ein Geschäftsmodell.

Zur Unterscheidung von Multidisziplinarität, Interdisziplinarität und Transdisziplinarität

Nehmen Sie an, Sie stehen einem neuen Themenkomplex oder vielschichtigen Problem gegenüber. Schnell erkennen Sie: Ich brauche Fachleute oder Expertise, denn mithilfe der vorhandenen Strukturen finde ich nicht den geeigneten Lösungsansatz. In diesem Fall helfen wir als Research Institute aus: Mit Wissenschaftstransfer. Für manche scheint dieses Wort „eine Nummer zu groß“ für das eigene Anliegen, doch unsere Projekterfahrung zeigt: Es ist oft der genau richtige Weg, um ein Problem an der Wurzel zu packen.

Wenn wir von Wissenschaftstransfer reden, meinen wir damit Expertise in zweierlei Hinsicht: Inhaltliche Research aber auch methodisches Knowhow. Insbesondere die Methodik unterstützt dabei, Ihre Pain-Points aus verschiedenen Blickwinkeln zu untersuchen.

Sie fragen sich: „Wie finde ich die geeignete Herangehensweise an mein Projekt“? Keine Sorge – hier beraten wir. Wir haben die Auswahl aus drei Kollaborationsmethoden.

Eine Begriffseinordnung: Multi-, Inter- und Transdisziplinarität

Im Daily-Business unserer Projektentwicklung greifen wir auf multi-, inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit zurück– allesamt gängige Methoden aus der Wissenschaft.

Doch was bedeuten diese?

Multidisziplinarität heißt, dass mehrere wissenschaftliche Disziplinen parallel dasselbe Anliegen untersuchen. Die Fächer fokussieren ihre eigenen Methodiken und Interessensschwerpunkte, sodass sich die Recherchen nicht in die Quere kommen. Das heißt: Das Problem wird in den jeweiligen Perspektiven tiefer durchdrungen. Anschließend zeichnet sich in der Zusammenschau ein Gesamtbild, das aufzeigt, was zu tun ist.

Ein konkretes Anwendungsbeispiel aus unserem Projektarchiv

Bei der Interdisziplinarität arbeiten Forschende aus unterschiedlichen Bereichen direkt zusammen. Das erfordert die Zusammenführung von verschiedenen fachspezifischen Vorannahmen, Methoden und Zwischenergebnissen. Der Vorteil dieses Austausches: Mögliche weiße Flecken des Themenfeldes werden sichtbar.

Ein konkretes Anwendungsbeispiel aus unserem Projektarchiv

Transdisziplinarität beschreibt die Zusammenarbeit von Wissenschaftler\*innen aus verschiedenen Fachbereichen mit der Praxis. Dieser beidseitige Wissenstransfer birgt Herausforderungen, weil sich bei der Formulierung des Problems sowie bei der Zielerwartung verschiedenste Perspektiven zeigen. Sofern der Transfer aber gelingt, resultieren evidenzbasierte und praxisnahe Lösungen.

Ein konkretes Anwendungsbeispiel aus unserem Projektarchiv

Wie diese drei Kollaborationsmethoden sinnvoll zusammengreifen, zeigen wir anhand von Nachhaltigkeit – einem unserer Kernthemen.

Beispiel Nachhaltigkeit – 360 Grad statt Schubladendenken

Kaum fällt das Wort Nachhaltigkeit, denkt man an Umweltschutz. Das Pariser Klimaabkommen, die Sustainability Abteilung im Unternehmen und die Zero-Waste-Mentalität im privaten Haushalt –wichtige Lösungen für eine nachhaltige Lebensweise, nicht wahr? Jein, denn diese einzelnen Punkte sind „nice to have“, allerdings müssen weitaus mehr Bereiche in Nachhaltigkeitsprojekte einbezogen werden. Wirtschaft, Geopolitik, Industrien, soziale Verträglichkeit, … – die Liste ist lang. Bestmögliche Handlungsempfehlungen sprechen wir daher erst nach drei Etappen aus:

  1. Die verschiedenen Disziplinen entwerfen unabhängig voneinander Nachhaltigkeitsstrategien (Multidisziplinarität),
  2. Die Strategien werden aufeinander abgestimmt und weiterentwickeln (Interdisziplinarität) und
  3. Der Austausch mit der Praxis wird moderiert (Transdisziplinarität).

Wir halten also fest: Probleme holistisch zu lösen, ist möglich. Oder wie manche sagen: eine reale Utopie. Denn die wichtigen Ideen und geeigneten Methoden existieren nicht nur theoretisch, sondern sind anerkannte Tools aus der Wissenschaft. Systematisch zu arbeiten, hilft gegen einen sonst üblichen Reflex, wenn zu viel Neues auf uns einströmt: das Schubladendenken. Ordnen und kategorisieren ist eine gute Eigenschaft. Und ja, Schubladendenken ist normal und (teilweise) notwendig. Gleichzeitig birgt es die Gefahr, dass wir wichtige Einflussfaktoren übersehen – weil sie zu komplex sind oder eben nicht in Schubladen passen. Die Trias der Multi-, Inter- und Transdisziplinarität richtig einzusetzen, erlaubt uns – im übertragenen Sinne – neue Ordnungssysteme zu etablieren. Nachdem wir verstanden haben.

Intersektorale Partnerschaften: Wir moderieren.

Unsere Kund\*innen und wir von 20blue sind uns einig: Projekte über eine Disziplin hinaus zu denken, schafft Mehrwert. Wieso also nach dem Projektabschluss damit aufhören? Stakeholder aus mehreren Disziplinen an einem Tisch zu versammeln, eröffnet Ihnen als Unternehmen oder Organisation Chancen. Das Stichwort lautet hier: Intersektorale Partnerschaft.

Intersektorale Partnerschaft ist die bewusste Kooperation von Organisationen aus verschiedenen Sektoren. Win-Win, denn nicht nur Wissen, sondern auch Ressourcen werden geteilt, sodass Projekte ins Leben gerufen werden können, die im Alleingang nicht umsetzbar wären. Die einzige Hürde für Sie und ihre Kooperationspartner*innen: Den Austausch effizient, aber dennoch mit Spielraum für Innovation und Transformation gestalten.

Um das zu erreichen, setzen wir auf Co-Designing. Der Co-Designing-Ansatz erlaubt, alle beteiligten Akteure in die Lösungsfindung zu integrieren. Das heißt: Wissen und Handlungsempfehlungen werden mit dem Ziel erarbeitet, dass sie dort wo sie gebraucht werden, auch tatsächlich nützlich sind. Für Sie bedeutet das, dass Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis stets in Austausch MIT Ihnen am jeweiligen Anliegen tüfteln. Co-Designing verhindert also verallgemeinerte Lösungen und schafft ein Ergebnis, das Ihre Pain-Points, Präferenzen und Werte respektiert.

20blue, mit ihrer jahrelangen Expertise als Moderatorin zwischen den verschiedenen Disziplinen und Sektoren, unterstützt Sie in diesem Prozess. Für eine effiziente Zusammenarbeit ohne endlose Runden Gesprächs-Ping-Pong.

Unsere Arbeitsweise spricht Sie an? Sie haben ein strategisches Transformationsprojekt und wollen es richtig angehen? Kontaktieren Sie uns, wir freuen uns auf den (transferorientierten 😉) Austausch!

Gemeinsam mit Lilly Hoffmann und Anja Mutschler erarbeitet.

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