Eins, zwei, drei, viele – Zählen und Zahlen in anderen Kulturen
Auch unter den Zahlen gibt es oftmals falsche Freunde (False Friends), die uns das Leben schwer machen. Doch auch wer ohne Worte zählt, muss bei den vielen verschiedenen Zählweisen in anderen Kulturen höllisch aufpassen. Unser Kulturcheck klärt auf.
„Aus Eins mach Zehn,
und Zwei lass gehn
und Drei mach gleich –
so bist du reich!“
Manchmal kommt man sich im interkulturellen Kontext schon mal vor, wie beim Hexeneinmaleins aus Goethes Faust, denn mit den falschen Gesten beim Zählen kommt man woanders tatsächlich in Teufels Küche.
Dass der erhobene Daumen nicht nur für „like“ steht, wissen wir spätestens seit dem sechsten Kulturcheck. Selbst das Nicken für Ja und Kopfschütteln für Nein wird z.B. in Indien, Bulgarien oder einigen anderen südosteuropäischen Regionen nicht verstanden. Viele Gesten, die in Europa Wohlwollen signalisieren, können anderswo eine Beleidigung sein. Das kann nicht nur im Urlaub, sondern auch bei interkulturellen Geschäften zu peinlichen Situationen führen.
Mithilfe des Global Claim Checks können Sie solche Missverständnisse und Fallstricke in Ihrer internationalen Kommunikation vermeiden. Mit diesem Kulturcheck wird die Bedeutung von Sprache, Gesten und Symbolen gründlich untersucht, um eine professionelle internationale Kommunikation zu gewährleisten.
Wie man richtig mit den Fingern zählt
Auch die Gesten unterschieden sich regional gewaltig. Schon innerhalb Europas gibt es Stolperfallen.
Die Null bildet man in Deutschland mit der Faust, in Belgien und Frankreich aber mit dem Fingerkreis aus Zeigefinger und Daumen. ‚Zwei Finger hoch‚ bekommt man in Deutschland zwei Bier, in Großbritannien ein Bier und in China acht (!). In den USA winkt man mit dieser Geste erst einmal die Bedienung herbei. Aber man muss immer darauf achten die Handinnenfläche nach außen zu drehen, denn andersrum wird diese Geste in England, Australien oder Neuseeland als Beleidigung aufgefasst.
- In Deutschland fängt man meistens mit dem Daumen an zu zählen und öffnet Finger für Finger die ganze Hand. In den USA beginnt man hingegen meistens mit dem Zeigefinger und als letztes kommt für die Fünf der Daumen.
- In Japan und Korea beginnt man wie in Deutschland mit dem Daumen, startet jedoch mit der offenen Hand und knickt die Finger nach und nach ein. Da man in einigen Gegenden auch mit dem Zeigefinger zu zählen beginnt, kann der ausgestreckte Daumen auch „Fünf“ bedeuten. Für die Zahlen 6 bis 10 klappt man die Finger mit dem Daumen beginnend einfach wieder ein oder man zählt mit den Fingern der linken Hand beginnend mit dem Zeigefinger auf der rechten Handfläche weiter.
- Auf den Philippinen fängt man mit dem kleinen Finger an und klappt nach und nach die Hand auf.
- In China beginnt man wie in den USA mit dem Zeigefinger. Dort geht es danach aber abenteuerlich weiter. Für die Sechs streckt man Daumen und kleinen Finger aus, für die Sieben drückt man die Fingerkuppen aller Finger fest aneinander, für die acht streckt man Zeigefinger und Daumen aus, die Neun ist ein zum Haken geformter Zeigefinger und die Zehn eine Faust. Noch komplizierter ist Zählen bis Zehn bei den Massai.
Und in anderen Teilen der Welt geht’s nach der Zehn noch weiter.
In Indien zählt man mit den einzelnen Fingergelenken an einer Hand bis 15. Ob man dabei allerdings mit dem kleinen Finger oder dem Daumen anfängt und mit der Fingerspitze oder dem Grundgelenk ist regional völlig unterschiedlich. Die Chinesen haben ein System entwickelt, mit dem man mit einer Hand bis 99 zählen kann. In anderen Asiatischen Ländern kann man mit einem kombinierten System mit zwei Händen bis 144 zählen.
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